Kartellvorwürfe gegen deutsche Autobauer

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Kartellvorwürfe gegen deutsche Autobauer

      Kartellvorwürfe gegen deutsche Autobauer 26

      Das Ergebnis ist nur für Teilnehmer sichtbar.







      Inhaltlich gesehen:
      • VW, Audi, Porsche, BMW und Daimler sollen geheime Absprachen getroffen haben. Den deutschen Autoherstellern wird vorgeworfen, ein Kartell gebildet zu haben.
      • Seit den 1990er Jahren sollen sie sich über Fahrzeugtechnik, Kosten, Zulieferer und die Abgasreinigung abgesprochen haben. Laut dem "Spiegel" erstatteten Volkswagen und Daimler Selbstanzeige.
      • Daimler zog sich laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" von den Treffen zurück, nachdem 2011 ein Lkw-Kartell aufgeflogen war. BMW weist die Manipulationsvorwürfe zurück.
      • Die Wettbewerbshüter der Europäischen Union und das Bundeskartellamt prüfen die Vorgänge.
      • Den fünf Unternehmen drohen Strafen in Milliardenhöhe. Zudem kündigten weltweit Verbraucherschützer Klagen an.
      • Der Kartellskandal trifft die deutschen Autobauer nun auch in den USA: Drei Kunden klagen dort gegen Volkwagen, Daimler und BMW - unter anderem wegen Verstoßes gegen das Wettbewerbsrecht.
      Wie sieht eure Meinung dazu aus?

      Quelle: Bild, huffingtonpost, Spiegel
      Bildcredit: RTL next
      ANZEIGE

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Quercus ()

    • Kommt natürlich gerade zur Unzeit, direkt nach/während des Abgasskandals. Aber: Strafe muss sein.

      Die sog. "Deutschland AG" hat sich viel zu lange wohl gefühlt auf ihrem hohen Made-In-Germany-Ross. Dass hinsichtlich der Qualität weltweit betrachtet überall nur mit Wasser gekocht wird, dürfte so langsam hoffentlich auch den (deutschen) Verbrauchern auffallen, die sich dann ohne Scheuklappen nach Alternativen umsehen sollten. Das belebt den Wettbewerb und damit auch den Fortschritt in der Branche. Nur so können endlich alternative Antriebe angeschoben werden.

      Dann muss sich "nur noch" die Bundesregierung aufraffen und ihre schützende Hand von den dt. Autobauern nehmen, u.a. in Brüssel, Stichwort Abgassgrenzwerte. Ja, dabei werden einige Hersteller unter Druck geraten und diese werden u.U. auch Arbeitsplätze in Deutschland abbauen müssen. Aber ein Arbeitsplatz, der nur aufgrund von illegalen Absprachen und sonstigen zwielichtigen Machenschaften überhaupt nur bestehen kann, ist nicht wert, erhalten zu bleiben.

    • Mir fehlt eine Abstimmmöglichkeit:

      - Ja Kartelle gab es, gibt es und wird es immer geben. Verhindern kann man es nicht. Kartelle lohnen sich. Strafen sind zu mild.


      In meinem Studium hatte ich Kartellrecht und fand das Thema äußerst interessant. Egal zu welchem Ergebnis man juristisch kommt, Kartelle lohnen sich so ultra extrem aus betriebswirtschaftlicher Sicht!
      Man ist eigentlich dumm wenn man kein Kartell gründet.
      Beispiel: Schienenkartell, Zuckerkartell, Bierkartell, Matratzenkartell und viele mehr. Der erwirtschafte Gewinn überwiegt bei weitem den Wert einer Strafe.

      1999-2003 Golf III GL
      2003-2007 Golf III GTI TDI Abt Sportsline Special Edition
      2007-2017 Passat 3BG Highline
      2017- Golf VII GTD

    • Nun ja, wenn dies stimmt, dass sich die deutschen Autobauer jahrzehntelang in geheimen Treffen über technische Fragen, Kosten und Zulieferer abgestimmt haben, muss man natürlich hinterfragen, wer aller hier unter einer Decke steckt, mal abgeshen von den Autobauern selbst, sollte (und wird) der Fokus der Ermittler sich sicherlich auch in die Politik, auch zu den Lobbyisten, erstrecken müssen.

      Letzteres ist beinahe wieder ein Garant dafür, dass die meisten Ermittlungsbeauftragen keine Eier in der Hose, keinen Rückhalt aus den Chefetagen haben, und sich somit der "Schaden" für die Automobilhersteller, in Grenzen halten wird - kennen wir ja schon. Hier wäscht die eine Hand die andere, die vermutlich zuvor stets aufgehalten wurde - präjudizierend gedacht.

      Die Aktien der Autobauer sackten nach dem Bekanntwerden des Berichts deutlich ab. Die Wertpapiere von BMW verloren zwischenzeitlich mehr als 3 Prozent, die von Daimler fast 3 Prozent. Die Aktien von VW gaben knapp 5 Prozent nach.
      Laut Insidern, kostet dies den Herstellern nur ein müdes Lächeln, da die Werte eine Momentaufnahme eines reagierenden Börsensystems sind, welches gerne und schnell vergisst.

    • Quercus schrieb:

      Laut Insidern, kostet dies den Herstellern nur ein müdes Lächeln, da die Werte eine Momentaufnahme eines reagierenden Börsensystems sind, welches gerne und schnell vergisst.
      Korrekt, interessiert niemanden. Absprachen in Bezug auf Preise machen eine winwinwinwin-Situation für Alle.

      Es wird niemand richtig nachweisen können wie wo was abgesprochen wurde. Es ist ja nicht so als würde jemand ne Akte "illegales Kartell zu Preisabsprache" anlegen, die dann jemand findet. Wir sind ja nicht im Nachmittagsprogramm von RTL wo die Detektive sowas finden.

      Man kann ruhig davon ausgehen, dass nahezu überall eine direkte oder indirekte Absprache zu Preise und Konditionen stattfindet. Kein großer Hersteller ist bereit dem Druck von Angebot und Nachfrage so nachzugeben, dass die Gewinnmarge gefährdet wird. Gewinnmaximierung ist das Ziel.

      1999-2003 Golf III GL
      2003-2007 Golf III GTI TDI Abt Sportsline Special Edition
      2007-2017 Passat 3BG Highline
      2017- Golf VII GTD

    • Nur mal was zum Nachdenken, hier sind doch so viele Fans der E-Mobility!
      Wenn sich die Autohersteller nun zusammen setzen würden, um darüber zu debattieren, ob und was man für eine einheitliche Ladebuchse verwenden sollte,
      würdet ihr das auch als illegale Kartellabsprache bezeichnen?

      An den Haaren herbei gezogene Vorwürfe und üble Nachrede des ausländischen Mitbewerbs - meine Meinung!

    • Ich würde sagen das ist NEID, dass man nicht aufgenommen wurde ins Kartell.
      "Wenn ich nicht mitmachen darf bin ich automatisch dagegen"

      1999-2003 Golf III GL
      2003-2007 Golf III GTI TDI Abt Sportsline Special Edition
      2007-2017 Passat 3BG Highline
      2017- Golf VII GTD

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Quercus ()

    • @Andreazzz
      An den Haaren herbei gezogene Vorwürfe und üble Nachrede des ausländischen Mitbewerbs - meine Meinung!?

      Für an den Haaren herbeigezogene Vorwürfe, macht kein riesengroßer Konzern ne Selbstanzeige, dafür ist der beschäftigte juridische Beistamm der Konzerne zu sattelfest - hier brennt eindeutig der Hut.
    • Leider verwechseln viele den Schreiwahlkampf und die nach Schlagzeilen gierenden Medien mit globaler Wirtschaftspolitik.
      Fiat wurde beim Schummeln erwischt. Der italienische Staat hält die Hand drüber. Kein Geschrei.
      In Frankreich etwas Geplänkel und die Dieseldiskussion aber sonst wird die eigene Autoindustrie geschützt.
      Genauso in den USA.
      Nur Deutschland will mit aller Macht seine eigene Automobilindustrie zur Sau machen.
      Aufklärung, Bestrafung und Wiedergutmachung ja. Aber zur Zeit wird versucht VW und Co zu Demontieren.

    • Gutheissen kann ich so etwas nicht mit ner simplen Aussage wie: aber, die anderen halten die Hand über IHRE Autokonzerne und NUR Deutschland will sie vor Gericht stellen.

      Zunächst - Strafbare Aktionen bedürfen einer Klärung und Rechtssprechung - egal wer es ist und wo sich der/die Beschuldigten befinden. Unrecht darf nicht unter den Teppich gekehrt werden, zumal mit diesem Unrecht, auch Unsummen an nicht - vermutlich - rechtmäßigem Gewinn, verbunden sind.

      Wer glaubt, dass solche Konzerne von Lämmchen die flötend auf der Wiese ihren Klee suchen geleitet werden, der irrt. Man findet dort ausgewachsene Kaliber die mit allen Wassern gewaschen sind, und die genau Wissen was sie machen - warum also nicht auch zur Rechenschaft ziehen - hier wird mal nicht nur der kleine Mann bluten. (Polemik)

    • Danke, Quercus für den letzten Absatz!

      Das wollte ich auch gerade schreiben...

      ich als Ottonormalbürger muss für alles, und wenn es auch nur die kleinste Dummheit durch Unwissen war, den Kopf hinhalten und vielleicht
      sogar ins Gefängnis. Aber die Autobosse sollen heilig sein und unantastbar? Sie lügen monate- oder jahrelang den Leuten ins Gesicht und
      das soll man dann unter den Teppich kehren? Diese "nach mit die Sintflut" - Mentalität kotzt mich echt an. Sorry für die deutlichen Worte. :(

      @Andreazzz
      Das wäre natürlich auch ein Kartell. Aber zugunsten des Käufers. Daher sollte man eben unterscheiden, ob es pro oder contra Käufer geht.
      Bei den Absprachen und der Abgaspolitik der Konzerne ging es wohl niemanden um den Kunden, sondern nur rein um den Börsenwert...

      ANZEIGE
    • Ja Korrekt. Strafen für die Kartelle müssten so richtig Knallen in der Jahresbilanz. 50% vom Gewinn z.B.

      Den Gewinn, besonders den unrechtmäßigen Gewinn durch Absprachen aller Art, zahlen allein wir Endverbraucher.

      50% erwirtschafteter Rein-Gewinn für den Kartellzeitraum als Strafe. Dann bluten die Anteilinhaber auch mal weil sie keine Dividende ausgeschüttet bekommen.

      1999-2003 Golf III GL
      2003-2007 Golf III GTI TDI Abt Sportsline Special Edition
      2007-2017 Passat 3BG Highline
      2017- Golf VII GTD

    • Quercus schrieb:


      Zunächst - Strafbare Aktionen bedürfen einer Klärung und Rechtssprechung - egal wer es ist und wo sich der/die Beschuldigten befinden.

      ... und deshalb haben die Beschuldigten so lange als unschuldig zu gelten, bis das Gegenteil bewiesen ist!

      Und wer sagt eigentlich, dass eine Selbstanzeige nicht auch deshalb erfolgte, weil böse Gerüchte im Umlauf waren und die Konzerne eine rechtliche Prüfung wollten.

      (Ich glaube zwar selbst auch nur an Schadensbegrenzung, aber unmöglich ist es ja auch nicht und man sollte sich mit Vorverurteilungen tunlichst zurückhalten!)
    • Arara schrieb:

      [...] Aber zur Zeit wird versucht VW und Co zu Demontieren.

      Ja und man kann nur Vermutungen darüber anstellen, wer unter anderem dahintersteckt. VW hat ja mit agressivem Marketing einen anderen Hersteller vom Platz 1 des größten Automobilherstellers verdrängt. Andere Hersteller können sich gegen VW nicht behaupten. Der jetzt 2. platzierte ist Marktführer was Hybrid angeht. Und jetzt wird überall richtig in der Umweltschutztonne gerührt.
      Mir ist dieser, ich finde gar nicht so abwägige Gedanke gekommen, als ich einen Artikel über die Geschichte der Deutschen Umwelthilfe gelesen habe und welche Beziehungen zu Toyota bestehen. :facepalm:

      1999-2003 Golf III GL
      2003-2007 Golf III GTI TDI Abt Sportsline Special Edition
      2007-2017 Passat 3BG Highline
      2017- Golf VII GTD

    • Andreazzz schrieb:

      Nur mal was zum Nachdenken, hier sind doch so viele Fans der E-Mobility!
      Wenn sich die Autohersteller nun zusammen setzen würden, um darüber zu debattieren, ob und was man für eine einheitliche Ladebuchse verwenden sollte,
      würdet ihr das auch als illegale Kartellabsprache bezeichnen?

      Carstilein schrieb:

      @Andreazzz
      Das wäre natürlich auch ein Kartell. Aber zugunsten des Käufers. Daher sollte man eben unterscheiden, ob es pro oder contra Käufer geht.
      Bei den Absprachen und der Abgaspolitik der Konzerne ging es wohl niemanden um den Kunden, sondern nur rein um den Börsenwert...
      Weiterer Unterschied: Mit so einem "Kartell" zur gemeinsamen Festlegung eines Standards zur Ladeinfrastruktur könnte jedes beteiligte Unternehmen öffentlich werben. Die aktuellen Kartellvorwürfe hingegen sind vor dem Hintergrund illegaler Preisabsprachen im stillen Kämmerlein strafrechtlich doch etwas anders zu bewerten. :huh:
    • Eigentlich gehören alle Automobilhersteller mal wieder auf den Boden der Realität zurück geholt. Es ist unglaublich, wie diese ihre Lieferanten knechten können, aber selbst null Verantwortung übernehmen wollen. Das trifft eigentlich sämtliche Bereiche, nicht nur die Abgasgeschichte.