1.4 TSI (140PS) - P2196 00 [237] - Signal zu fett

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    • 1.4 TSI (140PS) - P2196 00 [237] - Signal zu fett

      Hallo zusammen.
      Ich habe nun schon seit längerem ein Problem mit meinem 1.4 TSI, an dem die Werkstatt bisher nur erfolglos herumgewerkelt hat, bzw. nicht fähig oder willens war, das Problem fachgerecht zu analysieren und zu beheben. Möglicherweise finden sich ja hier ein paar kompetente Tipps zur zielgerichteten Fehleranalyse, mit denen ich dem Problem auf den Grund gehen kann. Nennenswerte KFZ-Schraubererfahrung kann ich leider nicht vorweisen, dafür aber Erfahrung in den Bereichen Hardware-Fehleranalyse, Messtechnik, Elektronik und Programmierung.


      Das Problem hat sich initial durch ein Aufleuchten der Motorkontrolleuchte bemerkbar gemacht. Davon abgesehen waren für mich keine weiteren Symptome erkennbar. Da ich gerne weiß, womit ich es zu tun habe, habe ich dann mal von einem Bekannten den Fehlerspeicher auslesen lassen, was einen Fehler "P2196 00 [237] - Signal zu fett" gefördert hat:

      Quellcode

      1. 4116 - Bank 1 Sonde 1
      2. P2196 00 [237] - Signal zu fett
      3. Warnleuchte EIN - bestätigt - geprüft seit letzter Löschung
      4. Umgebungsbedingungen:
      5. Fehlerstatus: 00000001
      6. Fehlerpriorität: 2
      7. Fehlerhäufigkeit: 1
      8. Motordrehzahl: 3073.00 /min
      9. Normierter Lastwert: 31.8 %
      10. Fahrzeuggeschwindigkeit: 135 km/h
      11. Kühlmitteltemperatur: 93 °C
      12. Ansauglufttemperatur: 27 °C
      13. Umgebungsluftdruck: 960 mbar
      14. Spannung Klemme 30: 13.923 V
      15. Verlernzähler nach OBD: 40
      16. Abgasmassenfluss vor Hauptkat Bank 1 gefiltert: 101.1 kg/h
      17. Abgastemperatur vor Katalysator: 656.24 °C
      18. Lambdasonde 1 Bank 1 Kennlinienoffset: -0.07004
      19. Lambdaregelung: Lernwert in Teillast: Bank 1: 1.05655
      20. Langfristige Anpassung der Gemischbildung Bank 1 im Leerlauf: -1.92 %
      21. Kurzfristige Anpassung der Gemischbildung Bank 1: -0.8 %
      Alles anzeigen

      Also war der Wagen zur Reparatur in der Werkstatt, wo aber offenbar nur der Fehlerspeicher gelöscht wurde. Nach weniger als 1000km war der Fehler wieder da. Also Wagen wieder in die Werkstatt, wo wieder nur genau dasselbe gemacht wurde. Folglich war der Fehler nach etwa 1000km wieder da. Also Wagen wieder in die Werkstatt, wo ich unter Mitlieferung diverser Fehlerprotokolle darum gebeten habe, die Ursache zu lokalisieren und zu beheben und nicht wieder nur den Fehlerspeicher zu löschen. Also z.B. mal zu prüfen, ob die Lambda-Sonden korrekt arbeiten und diese im Fehlerfall zu tauschen. Weil zeitlich gerade machbar konnte ich dann beobachten, wie der Fehlerspeicher ausgelesen und dann direkt ohne Umweg eine Lambdasonde(vermutlich die vor dem Kat) getauscht wurde. Von Funktionsüberprüfung z.B. via Oszi keine Spur, weshalb ich den Verdacht habe, dass die Sonde nicht das Problem war. Wie von meinem unguten Gefühl schon erwartet war der Fehler nach etwa 1000km wieder da. Also Wagen wieder in die Werkstatt, mit der Bemerkung, dass ich wegen dem Problem nicht noch einmal kommen möchte und dessen Ursache, Kosten egal, behoben werden möchte. Diesen Mal wurden neben dem Löschen des Fehlers die Lambda-Anlernwerte zurückgesetzt und natürlich war der Fehler nach etwa 500km wieder da uns das System hatte in VCDS auch wieder praktisch identische Werte angelernt. Mittlerweile konnte ich mir nur noch schwer vorstellen, dass das offenbar immer noch vorhandene Problem für die Werkstatt nach Abschluss der jeweiligen "Reparaturtätigkeiten" nicht mehr erkennbar gewesen sein soll. Also habe ich mir mal VCDS geschnappt und versucht dem Wagen trotz meiner vernachlässigbar kleinen KFZ-Bastelkompetenz auf die Pelle zu rücken. In der Regel sollte man ein vorhandenes Problem ja irgendwie messtechnisch sichtbar machen oder sogar dessen Ursache finden können. Signal zu fett müsste ja, wenn ich mich nicht irre, theoretisch heißen "zu viel Benzin", "zu wenig Luft" oder "defekte Sensorik".


      Mein Ansatz war also, mir mal die meinem Verständnis nach zum Problembereich gehörenden Messwerte anzusehen. Also habe ich den Wagen mal ein paar Minuten warm laufen lassen (bis die Lambda-Sonde anfing zu arbeiten) und dann mal Motordrehzahl, die Gemischadaptionswerte und die Werte der Lambda-Sonde aufgezeichnet. Nach einer kurzen graphischen Aufbereitung der Messwerte war dann sogar für einen Leihen wie mich direkt direkt ersichtlich, dass da ein Problem vorliegt (siehe Bild), was die Werkstatt zweifelsfrei sehen hätte müssen. Die Gemischadaptionswerte lagen ständig im negativen Bereich, wobei einzelne Spitzen auf die -15 zugingen, also vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis der Fehler die Motorkontrolleuchte wieder auslöst. Außerdem wirkten die von der Lambda-Sonde kommenden Werte auf mich zumindest soweit plausibel, als dass sie die Charakteristik eines Glitch-freien Messsignals mit definierten Extremwerten aufwiesen. Daher würde ich zunächst mal davon ausgehen, dass die Sonde korrekt arbeitet. Um zu überprüfen, ob die Lambda-Sonde ein gepulstes Signal ausgibt, ist die VCDS Abtastrate anscheinend zu gering. Ein mobiles Oszi habe ich aber nicht da und auch keine Möglichkeit mein netzgebundenes Gerät zum Wagen zu bringen. Die Gemischadaptionswerte scheinen ja nur relativ grob quantisiert zu sein, aber ein auf mich bedenklich wirkendes Flattern der Werte sehe ich nicht.

      Werteverlauf.png
      Legende: schwarz: Motordrehzahl/1000, grün: kurzz. Gemischanpassung, blau: langz. Gemischanpassung, rot, orange: Lamda-Sondenwerte Bank 1 Sonde 1


      Einen Messwert für die Luftzufuhr konnte ich leider nicht finden, einen Luftmassensensor im Auto an der Stelle, an welcher ich ihn für logisch gehalten hätte (im Rohr zwischen Luftfiltergehäuse und Turbo), aber auch nicht. Vielleicht hat er gar keinen. Bei der Suche nach dem Sensor ist mir dann aber noch eine (vielleicht nur oberflächliche) Beschädigung an einem der Schläuche am Turbo aufgefallen(siehe Bild). Dieser befindet sich direkt unterhalb des Lufteinlassrohrs und geht direkt neben diesem in den Turbo. Bisher konnte ich nicht ermitteln, was das für ein Schlauch ist. Weiß jemand, wofür der da ist? Könnte es vielleicht Sinn machen, sich in dieser Hinsicht den Ladedruck anzusehen? Einen solchen Sensor scheint es zu geben.

      beschädigter Schlauch.jpg


      Nun überlege ich, wie ich das Problem auf Basis meiner vorhandenen Mittel weiter eingrenzen kann. Eine Lektüre des im Netz zu ähnlichen Problemen auffindbaren Materials würde mich vermuten lassen, dass undichte Einspritzdüsen eine mögliche nicht ganz unwahrscheinliche Fehlerursache sein könnten. Kann man soetwas eventuell anhand meiner geplotteten Messwerte diagnostizieren, könnte ich noch andere Dinge messen, oder hilft da nur ausbauen, ansehen und Funktionsüberprüfung?


      Über hilfreiche Anregungen und Vorschläge würde ich mich sehr freuen.
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