Verzögerter Ladedruckaufbau / Leistungsverlust 2.0 TDI CRLB - Problem gefunden!!!

    • Verzögerter Ladedruckaufbau / Leistungsverlust 2.0 TDI CRLB - Problem gefunden!!!

      Hallo zusammen,

      da das Wetter nun etwas bessser wird und man sich wieder ans Schrauben machen kann, möchte ich gern einem Problem auf die Spur kommen,
      das mein 2.0 TDI seit geraumer Zeit hat. Ich habe schon relativ viel Zeit investiert, zwischenzeitlich habe ich mich
      damit abgefunden und bin einfach so weitergefahren, bestimmt 50tkm seither... laufen tut der Motor ja problemlos.

      Problem:
      Der Motor hat zu wenig Leistung, sehr stark zu spüren im unteren Drezahlbereich. Der Turbolader zieht erst bei ca. 1800upm spürbar an.
      In höheren Drehzahlen läuft er besser, aber auch hier fehlt es an Druck. Zwischen 3000-4000upm ist dann kaum noch Leistungsverlust spürbar, hier
      läuft er ganz ordentlich. Würde man den Wagen nur auf der AB bewegen, könnte man meinen, es wäre alles okay.
      Vmax laut Tacho auf der Geraden 217-220km/, nach GPS habe ich leider nicht gemessen. Sonst läuft der Motor butterweich, ruckelt nicht, läuft einfach ganz normal.
      Verbrauch ist jedoch erhöht, im Schnitt 6,0 Liter, früher lief der mit ca. 4-5 Litern.
      Ich kann den Wagen leistungsmäßig sehr gut einschätzen, 1. weil ich Zugriff auf einen weiteren 2.0 TDI 150PS habe und 2. weil wir einen G7 Variant 1.6 115PS haben.
      Der kleine 1.6er TDI hängt untenrum viel besser als Gas als der 2.0 TDI, was nicht sein kann. Der andere 2.0 TDI schiebt bereits ab ca. 1300upm richtig schön an, eben so, wie es 340NM erwarten lassen.

      Was das ganze so schwierig macht, es gibt einfach keinen Eintrag im Fehlerspeicher. Wenn man den Ladedruck mit OBD11 loggt, sieht man, dass etwas Ladedruck fehlt und es fällt
      beim Beschleunigen aus niedrigen Drehzahlen auf, dass der Ist-Ladedruck dem Sollwert relativ lange hinterherhinkt, was zum verzögerten Ladedruckaufbau im unteren Drehzahlbereich passen würde.
      Ich kann auch keinen Fehlereintrag provozieren, indem ich z. B. im 5. Gang bei niedriger Drehzahl voll reinlatsche. Scheint noch in den Toleranzen zu sein.

      Einzige Auffälligkeit, man muss manchmal etwas orgeln, bis er anspringt, von Zeit zu Zeit kommt ein Fehler "Nockenwellenpositionsgeber - unplausibles Signal", der taucht nach dem Löschen aber dann auch wochenlang nicht mehr auf. Das hat damit aber, glaube ich, nichts zu tun.

      So, und nun die Liste, was schon alles versucht wurde:

      - Unterdruckdose am Turbolader geprüft, Unterdruck wird problemlos gehalten -> okay
      - VTG-Gestänge ist absolut leichtgängig - okay
      - Luftmassenmesser neu (Originalteil) - keine Änderung
      - Druckventil / N75 neu - keine Änderung
      - alle Unterdruckschläuche neu - - keine Änderung
      - Unterdruckpumpe getestet - funktioniert 1A
      - Ladeluftstrecke mittels Lecksuchgerät abgedrückt, kein Leck gefunden, alles dicht
      - Luftfilter neu
      - Dieselfilter neu
      - Aschegehalt des DPF ist völlig im Rahmen, den genauen Wert habe ich leider nicht parat

      Grundsätzlich würde ich den Golf gern weiterfahren, weil der trotz der 205tkm in sehr gutem technischen Zustand ist, aber mir gehen einfach die Ideen aus.
      Ich kann jetzt natürlich noch wild Teile tauschen, Ladedrucksensor, Differenzdrucksensoren usw. aber ich denke nicht, dass das was bringt.

      Wenn ich mit irgendwelchen Daten dienen kann, gern, OBD11 ist vorhanden.

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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jimmy_Pop ()

    • Und nun noch eine Liste was man versuchen kann:

      • Bei 205k km ist der Verdacht auf Verkokung des Ansaugtrakts durch die AGR naheliegnd
      • V188 Pumpe für Ladeluftkühlung
      • G31 Ladedruckgeber
      • GX5 / GX6 = AGR-Ventile 1 und 2 -> siehe 1. Punkt
      • G581 Positionsgeber für Ladedrucksteller
      • G247 Kraftstoffdruckgeber
      • N205 Ventil 1 für Nockenwellenverstellung
      • N276 Regelventil für Kraftstoffdruck
      • N290 Ventil für Kraftstoffdosierung
      • N345 Umschaltventil für Kühler der Abgasrückführung (nur für Fahrzeuge mit Schaltgetriebe)
      • Ladeluftkühler (wassergekühlt) zu wenig Durchlass
      Ohne Gewähr und nur Empfehlung, aufgrund der Fehlerbeschreibung und der bisher erfolgten / erfolglosen Massnahmen!

      .....zum besseren Verständnis der Funktionsweise kann man sich auch den SSP 162 (SEAT EA 288) oder den SSP 514 (VW EA 288) im www herunterladen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von einsjott6 ()

    • Danke für deine Hinweise.

      Der Raildruck passt auch, ich habe mir damals die Werte aus dem MT Forum besorgt und diese mit meinen Werten in OBD11 verglichen.

      Verkokung des Ansaugtrakts? Hmm, ich meine 205tkm sind für diesen Motor nicht sehr viel, ich finde im Netz unzählige Fahrzeuge mit Laufleistungen 300-400tkm, v. a. im Passat. Ich fahre ich 50km und oft auch Langstrecken 500-1000km.

      Ladedrucksensor und Differenzdrucksensor könnte man noch versuchen.

    • Noch eine Frage:

      Ich habe gestern nochmals alle Unterdruckschläuche getestet und mal die VTG-Unterdruckdose abgeschraubt (man kommt ja gut hin bei diesem Motor) und die Dose komplett ausgehängt. Die VTG-Verstellung am Turbo selbst lässt sich ohne jeglichen Widerstand bewegen, daran liegt es also auch nicht. Dose hält den Unterdruck wie gesagt.

      Leider ist mir dieser kleine Sicherungsring, an der Stelle, an der die Dose in die Verstellung in den Turbo eingehängt wird, heruntergefallen.
      Muss ich diesen nun suchen im Motorraum oder gibt es die einzeln? Es ist ja fast unmöglich, diese mit dem Schraubenzieher abzuziehen OHNE dass sie nach unten fällt...
      Turbolader bei diesem Motor ist ein Mahle.

      Und noch ein Tipp: Früher waren die Unterdruckdosen am Turbo aus Metall (beim 1.9 TDI z. B.). Bei diesem Motor ist die Dose inkl. Anschluss aus Kunststoff. Wenn man den Schlauch abzieht, kann es schnell passieren, dass der Anschluss gleich mit abreißt (ist mir damals so passiert am Unterdruckspeicher im Ventildeckel). Vermeidet es also unbedingt, bei diesem Motor die Unterdruckschäuche von den Dosen abzuziehen, das ist alles sehr filigran (man könnte auch sagen: Sparmaßnahmen). Offiziell gibt es die Unterdruckdosen gar nicht zu kaufen, man könnte also dann den ganzen Turbo tauschen, wenn die Dose defekt ist.

    • Besorge dir einfach mal den SSP vom EA288 EURO 6. Dann wirst du sehen/ lesen, dass da noch einiges mehr dranhängt, als nur der Unterdruck.
      Steht die Abgasklsppe nicht richtig, oder das Niederdruck AGR bzw das Hochdruck AGR und und und...

      Das sind alles Dinge die Einfluss darauf haben.

      G7 Highline Mj.2016, rollt auf 17 Zoll Madrid, pACC bis 210km/h, Frontassist incl. City Notbremsfunktion, Lane Assist, Dynamic Ligth Assist, VZE, Blind Spot-Sensor+ mit Ausparkassistenten, Discover Pro, RFK Low, DWA+, Park Assist 3.0 / Pilot, Spiegelpaket, MFA Premium... :D
      VCDS ( Micro-CAN/ HEX V2 ) vorhanden :thumbsup:

    • Jimmy_Pop schrieb:

      Danke für deine Hinweise.

      Der Raildruck passt auch, ich habe mir damals die Werte aus dem MT Forum besorgt und diese mit meinen Werten in OBD11 verglichen.

      Verkokung des Ansaugtrakts? Hmm, ich meine 205tkm sind für diesen Motor nicht sehr viel, ich finde im Netz unzählige Fahrzeuge mit Laufleistungen 300-400tkm, v. a. im Passat. Ich fahre ich 50km und oft auch Langstrecken 500-1000km.

      Ladedrucksensor und Differenzdrucksensor könnte man noch versuchen.
      Weil du Autos aufzählst die 300-400tkm haben, hast du kein verkokten Einlass??
      Weißt du, wie oft die bereits eine Reinigung haben machen lassen?
      Was ändert Langstrecke daran, das du keinen verkokten Einlass haben könntest?
      205tkm kann mehr als genug sein, das der Einlassbereich ordentlich verkokt sein kann.
    • Kaum zu glauben, der Fehler wurde offensichtlich gefunden, und wie so oft, durch Zufall.

      Beim nochmaligen Testen des Unterdrucksystems habe ich aus Versehen den Anschluss der Unterdruckdose am Turbolader (VTG-Verstellung) mit abgerissen. Das passiert ganz schnell wenn der Schlauch festsitzt, ganz einfach deshalb, weil dieser Anschluss nur noch aus Plastik ist. Früher (z. B. Golf 5) war diese Dose immer komplett aus Metall.
      Ich kann nur davor warnen die Schläuche unbedacht abzuziehen, das gilt z. B. auch für den Unterdruckspeicher im Ventildeckel, ist das auch alles nur noch aus Plastik.

      Habe mich tierisch geärgert und für ca. 150 Euro eine neue Unterdruckdose gekauft und diese montiert. Ist jetzt kein Hexenwerk, es sind drei 10er Schrauben an der Halterung und unten, wo die Stange der Dose an die VTG-Verstellung eingehängt wird, muss noch so ein Sicherungsring drauf. (Sehr schwierig ist es allerdings, diesen beim Ausbau so zu demontieren, dass er nicht in den Tiefen des Motorraums verschwindet).

      Adaptiert habe ich nix, bin einfach losgefahren.

      Was soll ich sagen? Der Turbo zieht nun ganz anders an und kommt nun schon viel früher als vorher. Man kann nun wieder entspannt bei niedriger Drehzahl fahren.
      Auch obenraus drückt er wieder viel besser, der Motor läuft nun wieder so, wie ich es von damals in Erinnerung hatte. Kein Vergleich mehr zu unserem 1.6er TDI.
      Werde bei Gelegenheit auch nochmals die Vmax zum Vergleich testen (fahre im Übrigen sonst nie Vmax, ist mir viel zu gefährlich).

      Was ich nicht verstehe, die alte Dose war aber dicht, die hat den Unterdruck gehalten.

      Was kann das Problem verursacht haben?

      Im Gegensatz zu früheren VTG-Ladern ist bei diesem Motor ein elektronisches Bauteil in der VTG-Druckdose mitverbaut. Welche Funktion hat dieses Bauteil? Ist ein 2 oder 3 poliger Stecker. Im Fehlerspeicher stand aber wie gesagt nie was.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Jimmy_Pop ()

    • Wenn Sie den Unterdruck über mindestens 1 Stunde gehalten hat war sie auch nicht undicht.
      Das er jetzt anders fährt liegt einfach daran, dass das MSG die neuen Werte adaptieren muss.
      Spätestens wenn das passiert ist, fährt er wie vorher.
      Das ist der Positionsgeber.

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    • bluetdi298 schrieb:

      Wenn Sie den Unterdruck über mindestens 1 Stunde gehalten hat war sie auch nicht undicht
      1 Stunde? Wie kommst du zu dieser Aussage?

      Ich habe halt immer nur 1 Minute getestet.


      bluetdi298 schrieb:

      Spätestens wenn das passiert ist, fährt er wie vorher.
      Nein, fährt sich nicht wie vorher. Bin seither nun schon 100km gefahren, der Leistungsverlust ist komplett verschwunden.
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    • Das ist so die Vorgabe nach Reparaturleitfaden VW, wenn ich nicht irre. Sollte aber die Membran gerissen sein, oder die Dose selber defekt sein, dürfte sich überhaupt kein, oder nur wenig Unterdruck aufbauen.

      100km is a bissel wenig.

      Aber ich drücke dir die Daumen, dass du endlich fündig geworden bist.
      Hast ja nun schon, fast, alles probiert, in Sachen Unterdruck.

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    • Nun sind es ca. 300km und der Leistung ist immer noch voll da. Das scheint es gewesen zu sein.

      Wie würde es sich äußern, wenn nur diese Elektronik auf der Dose defekt gewesen wäre und die Dose an sich dicht wäre?

      Mir ist die Funktionsweise dieses Druckstellers nicht ganz klar. Der Unterdruck, der an der Dose anliegt, bestimmt doch, wie weit die Stange ausfährt und damit wie die VTG verstellt wird. Die älteren PD-TDI hatten z. B. nur einen Unterdruckschlauch an der Dose, da ging kein Kabel ran.

      Welche Funktion hat dieses kleine schwarze Kästchen mit dem Kabel auf der Dose also?

    • Früher war das alles a bissel einfacher gestrickt.
      0, oder 1
      Ladedruck okay, oder eben nicht. Mehr wurde da nicht erfasst. Ganz einfach erklärt.

      Heute spielen da mehr Faktoren rein.
      Unteranderem auch die Position der Leitschaufeln vom Lader. Das geht über den Positionssensor, der in der Druckdose integriert ist.

      Darüber lässt sich aber auch was im www finden.
      Der Ladedrucksteller ­(Turbolader) – Funktion - Krafthand

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