PDC- und PLA-Nachrüstung mit Set von AliExpress

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    • Hattest du vorher schon pdc gehabt oder noch gar nichts?
      Gegebenfalls muss im 5F noch pdc ala bus freigegeben werden

      Nachrüstung LED Rückleuchten (Sportsvan /Variant)

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    • Golfi 30 schrieb:

      Hattest du vorher schon pdc gehabt oder noch gar nichts?
      Gegebenfalls muss im 5F noch pdc ala bus freigegeben werden
      Genau das war es. Ich hatte mich echt gewundert, daß man im 5F nichts aktivieren muß, aber die Spanier haben den Schritt wirklich total vergessen. Ich hatte selber im Tagesverlauf mehrmals durch die Codierungsmöglichkeiten beim 5F geschaut, aber nichts gefunden, das nach PDC klang. Jetzt endlich habe ich es im Forum gefunden: Die Einstellungen sind unter Car_Function_List_BAP_Gen2 und Car_Function_Adaptations_Gen2 versteckt. Codiert, kurzer Reboot des Radios damit die Menüs erscheinen und jetzt läuft alles wie erwartet. Perfekt! Dann kann ich mit dem Strippen ziehen anfangen. Leider ist das Wochenende schon vorbei :(.
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    • Ich hatte ja "Right hand driv." in ODBeleven ausgewählt. Ich sehe jetzt, daß dadurch Byte 0 Bit 0 gesetzt worden ist. Laut VCDS wäre das RHD = right-hand-drive = Linksverkehr. Damit haben wir ziemlich erdrückende Beweise, daß bei ODBeleven die englische Übersetzung falsch ist. Ich gehe jetzt nicht mehr in die Kälte raus :) aber ich ändere es morgen auf "Light hand driv." - es ist dann wieder genau so wie Alex es codiert hatte. Und ich schreibe den Leute von ODBeleven mal, daß sie da Schmu bei der Übersetzung gemacht haben.

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    • Ich vermute, das PLA-Steuergerät will wissen, auf welcher Seite man fährt, damit es weiß, auf welcher Straßenseite es nach Parkbuchten zu suchen hat. Jetzt wo ich dran denke glaube ich, daß beim Einschalten des PLA im Kombiinstrument eine Grafik erschien, die nach links einparkte. Das wäre ja ein Anzeichen dafür, daß das Ding momentan glaubt, ein Rechtslenker für Linksverkehr zu sein.

    • Teil 5

      Heute will ich mich dem Einkleben der Sensorenhalter widmen. Die Stoßfänger sind einfach zu demontieren. Hinten mußten die Rücklichter raus, einige Schrauben und Spreiznieten am Unterboden und in den Radkästen und schon ließ sich der Stoßfänger ausclipsen und abnehmen. Die Reparaturanleitung ist erstaunlich unpräzise und gibt nicht alle Schrauben wieder, die es zu entfernen gilt. Ich bin mehrmals auf Widerstand gestoßen, mußte mich wieder unter den Wagen legen und die nächste Schraube suchen. Rechts zum Beispiel gibt es eine große Hohlraumverkleidung, befestigt am Unterboden mit zwei Schrauben und am Stoßfänger mit drei. Die Reparaturanleitung erwähnt diese Verkleidung überhaupt nicht, dabei hält sie den Stoßfänger fest. Ein Video, das die Demontage und Montage sehr gut zeigt gibt es hier:


      Vorne mußte der Kühlergrill raus (hierbei wird auch der Radarsensor abgestöpselt, da er beim Facelift im VW-Logo sitzt), anschließend wieder Schrauben (diesmal am Unterboden, in den Radkästen und auch oben, unter dem ausgebauten Kühlergrill) und der Stoßfänger kann abgeclipst werden. Ich habe eine Scheibenwischerwaschanlage. Der Schlauch hierfür ist direkt am Wischwasserbehälter vor dem linken Rad angesteckt. Es gibt im linken Radhaus vorne eine Wartungsklappe, durch die er sich bequem erreichen läßt. Ich habe diese benutzt, um nach der Montage am Ende den Schlauch wieder anzustecken. Bei der Demontage habe ich erst den Stoßfänger abgenommen, weil ich mir so mehr Platz um die Anschlußstelle schaffen konnte. Ich habe den Schlauch abgesteckt und sofort eine Flasche an den Behälter gehalten, um 1,5l Wischwasser aufzufangen. Ich hatte noch welches mit viel Frostschutz vom Winter drin, wollte dieses nicht einfach auf die Straße laufen und verloren gehen lassen. Der Anschluß ist ziemlich weit unten am Behälter. Wenn er voll ist, laufen mehrere Liter aus.

      Ich habe beim Abnehmen des Kühlergrills einen Haariß in diesem verursacht. Diesen habe ich beim Einkleben der Sensorenhalter gleich mit repariert. Er ist aber eh praktisch unsichtbar und wird von der Motorhaube verdeckt. An den Haltern für die Stoßfänger habe ich auch ein paar Clips abgebrochen. Das lag vor allem an den Temperaturen um den Gefrierpunkt, bei denen das Plastik unelastisch und spröde wird. Beim ersten abgebrochenen Clip hinten rechts habe ich noch den entsprechenden Halter ersetzt (5G9807394G, 15,22€), aber als bei der Endmontage links ein paar Clips brachen und ich auch vorne einen fehlenden Clip entdeckte, habe ich kein weiteres Geld herausgeschmissen. Die Clips scheinen mit großer Redundanz ausgelegt zu sein. Die Stoßfänger halten auch mit ein paar Clips weniger bombenfest. Ich zähle diesen Halter als Lehrgeld für mich und rechne ihn nicht zu de Projektkosten.

      Ich habe die Stoßfänger an dieser Stelle in die Wohnung gebracht (+20° statt 0° und kein Regen). Hinten habe ich die Rücklichter provisorisch wieder eingesetzt, damit es nicht in den Kofferraum regnet. Vorne habe ich eine Plane über Motorhaube und Front geworfen und festgeklebt. Die Stoßfänger haben in der Wohnung einiges an Sauerei hinterlassen, als von ihnen der Straßendreck der vergangenen Jahre herunterrieselte. Beim vorderen Stoßfänger ist mit jeder Bewegung auch etwas Wischwasser aus den Schläuchen gelaufen, das drohte, Pfützen auf dem Laminat zu bilden. Der hintere Stoßfänger ist ein großes Stück Plastik, an dem die Sensorenhalter direkt angebracht werden können. Vorne müssen noch Verstrebungen links und rechts ausgebaut werden, die sonst die Montagestellen für die seitlichen Sensorenhalter verdecken. Sie Düsen für die Scheibenwischerwaschanlage habe ich nicht ausgebaut. Nebelscheinwerfer habe ich nicht.

      Die Montagestellen für die Sensorenhalter sind auf der Innenseite der Stoßfänger markiert. Es gibt jeweils ein Kreuz, in dessen Mitte gebohrt werden muß, Markierungen für die gesamte Öffnung und den Umriß des Sensorenhalters sowie einen Pfeil, der daran erinnert, in welche Richtung der Anschluß des Sensors zeigen soll. Die Ausrichtung der Sensoren ist auch in der Reparaturanleitung gezeigt und ist vorne und hinten unterschiedlich. Vorne zeigen die Anschlüsse der vier PDC-Sensoren jeweils nach außen (zwei nach links, zwei nach rechts), hinten alle vier von innen aus gesehen nach links. Bei den PLA-Sensoren ergibt sich die Ausrichtung von selbst. Diese werden an den äußersten Rändern des Stoßfängers montiert. Wenn man den Sensorenhalter richtig herum einbaut, zeigt der Anschluß des Sensors ins Innere des Stoßfängers. Wäre der Halter um 180° verdreht, würde der Anschluß aus dem Stoßfänger heraus zeigen und mit dem Rest der Karosserie kollidieren. Beim Golf R ist der PLA wohl serienmäßig nicht vorgesehen, so daß hier keine Markierungen für die PLA-Sensoren im Stoßfänger sind und ihre Position erst ausgemessen werden müßte.

      Der Nachrüstsatz von AliExpress enthielt für die beiden vorderen PLA-Sensoren die für den Golf vorgesehenen Halter. Diese sind auch notwendig, denn die beiden Sensoren sind von einem anderen Typ als die übrigen zehn und würden sich in die anderen Halter nicht einsetzen lassen. Für alle anderen Sensoren wurden statt der Golfhalter welche vom Bora mitgeliefert. Ich habe ja für 49,36€ die Halter für den Golf nachgekauft. Nachdem ich jetzt alle Halter montiert habe, würde ich sagen: Für die PLA-Sensoren würde ich unbedingt die Halter für den Golf nehmen, auch hinten. Diese vier Sensoren haben alle Sichtachsen, die nicht senkrecht zum Stoßfänger sind. Die richtige Sichtachse läßt sich nur erreichen, indem der passende Halter verwendet wird. Für die acht PDC-Sensoren könnte man wohl die Halter vom Bora nehmen. Alle acht Sensoren schauen direkt senkrecht zum Stoßfänger. Allerdings sind die Stellen, an denen die Sensorenhalter angebracht werden, nicht ganz plan und die Krümmung der Borahalter entspricht nicht genau der der Golfstoßfänger. Ich weiß nicht, wie gut diese gehalten hätten. Die Sensorenhalter haben Klebeflächen, für die auf der Innenseite des Stoßfängers Platz sein muß. Bei allen Bora- den meisten Golfhaltern sind die Klebeflächen parallel zum Sensor angeordnet. Wenn der Anschluß des Sensors also nach links oder rechts zeigt, sind auch die Klebeflächen links und rechts. Zwei Sensoren vorne werden direkt neben dem Kennzeichen montiert. Die Auswölbung für das Kennzeichen ist im Weg, so daß sich hier ein Halter mit Klebeflächen links und rechts nicht einkleben lassen würde. Die Halter für den Golf sind an dieser Stelle deswegen so ausgeführt, daß sich die Klebeflächen stattdessen oben und unten befinden. Solche um 90° gedrehten Halter sind im Nachrüstsatz von AliExpress nicht enthalten. Ich weiß nicht, wie man das hätte lösen können - vielleicht jeweils eine der Klebeflächen abschneiden und hoffen, daß der Halter auch ohne diese ausreichend gut hält?

      Die vier PLA-Halter haben einen größeren Durchmesser, schauen durch den Stoßfänger nach außen heraus und müssen deswegen in Wagenfarbe lackiert werden. Das kann man in einer Werkstatt machen lassen, mit einer Spraydose selber oder wie ich mit Flüssiglack und Pinsel. Das Ergebnis mit Pinsel ist natürlich nicht perfekt, aber selbst ich der das weiß kann es nur aus nächster Nähe erkennen. Den Lack hatte mir der Vorbesitzer des Wagens vermacht. Einen Satz von 12 Pinseln habe ich bei AliExpress für 1,17€ abzüglich 0,30€ Cashback bekommen (wieder in USD bezahlt, um ein paar Cent zu sparen).

      Die Löcher für die Sensoren machen viele beim Nachrüsten mit einem Stufenbohrer oder einer Lochsäge. Das Ergebnis ist ein ausgefranster Rand. Bei PDC-Sensoren aus dem Zubehör macht dies nichts aus, denn der Sensor wird von außen eingeclipst und hat einen Flansch, der den Rand des Bohrlochs verdeckt. Die Originalsensoren werden von hinten eingesetzt, ragen nicht aus dem Stoßfänger heraus und die Bohrlochränder bleiben sichtbar. Ich habe daher die Löcher nicht gebohrt, sondern wie von VW vorgesehen ausgestanzt. Für die PDC-Sensoren gibt es hierfür die Schraublochstanze VAS 6614/1 mit 18,2mm Durchmesser, für die PLA-Sensoren VAS 6614/2 mit 26mm. Ich habe mir günstigere Schraublochstanzen gekauft, die genauso funktionieren. Die mit 18,2mm habe ich in Großbritannien für 24,71€ abzüglich 0,49€ Cashback gefunden (in GBP bezahlt), die mit 26mm in Deutschland für 20,68€.

      Um die Löcher für die Sensoren anzufertigen, wird zunächst von innen ein Führungsloch gebohrt. Hierbei muß man genau auf die Mitte des markierten Kreuzes zielen. Ich habe mit 3mm angefangen und dann das Loch mit einem weiteren Bohrer geweitet. Meine 18,2mm-Schraublochstanze braucht ein 8mm-Führungsloch, die 26mm-Schraublochstanze 10mm. Der Stoßfänger wird durch die Hitze beim Bohren weich und man kann den Bohrer mit etwas Kraft zur Seite drücken, um ein nicht ganz perfekt gesetztes Loch zu korrigieren. Ich bin mit dem Ergebnis meiner 12 Bohrungen zufrieden, sie liegen alle mit weniger als einem Millimeter Toleranz an den vorgesehenen Stellen. Dann wird die Stanze mit dem scharfen Rand außen angesetzt, das große Gegenstück innen und beides mit einer Schraube verbunden. Durch Anziehen der Schraube von innen (bei meiner kleineren Schraublochstanze muß man außen mit einem zweiten Schlüssel gegenhalten) wird die Stanze durch den Stoßfänger gezogen und ein Loch ausgestanzt. Wichtig ist, daß sich die Stanze gleich beim ersten Kontakt mit der Stoßfängeroberfläche in dieser verbeißt und nicht dreht, sondern wirklich nur gezogen wird. Dadurch wird der Lack am Lochrand nicht gebohrt/gesägt, sondern nach innen gedrückt. Das Ergebnis sind perfekte Löcher, an denen sich die lackierte Oberfläche sanft nach innen krümmt.

      Die PDA-Sensorenhalter werden einfach hinter die Löcher geklebt. Die PLA-Sensorenhalter dagegen werden durch die Stoßfänger gesteckt - deswegen müssen sie ja auch in Wagenfarbe lackiert werden. Ich verstehe wirklich nicht, wie VW das bei 26mm-Löchern schafft. Meinem Meßschieber zufolge haben die Halter einen Durchmesser von 27mm und ich konnte sie mit aller Kraft nicht in die Löcher pressen. Die Löcher zu weiten war keine Option, weil ich damit die so schön ausgestanzten Lochränder ausgefranst hätte. Ich habe daher die Sensorenhalter kleiner gemacht. Ich habe es erst mit Schleifen versucht (Sandpapier, Feile, sogar Wetzstein), es ging aber äußerst zäh. Am Ende habe ich mit einem Cutter die Halter kleiner geschnitzt. Das fällt noch viel weniger auf als mein Lackieren mit Pinsel, ich verstehe aber immer noch nicht, was schief gelaufen ist. Ich weiß, daß viele beim Nachrüsten ein 27mm-Loch machen. Aber allem was ich gelesen habe zufolge hat VAS 6614/2 einen Durchmesser von 26mm. Irgendwie müßten die Halter also dort hineinpassen, auch ohne Schnitzen.

      Die Reparaturanleitung sieht vor, daß die PDC-Halter geklebt, die PLA-Halter dagegen mit dem Stoßfänger verschweißt werden. Mangels Ausrüstung zum Verschweißen war klar, daß ich alle 12 Halter festkleben würde. Die Halter für den Bora aus dem Nachrüstsatz von AliExpress wurden mit doppelseitigem Klebeband ausgeliefert. Ich habe diese nicht verwendet, so daß ich nicht sagen kann, wie gut das Klebeband gehalten hätte. Meine acht PDC-Halter für den Golf waren dafür vorgesehen, mit Kleber befestigt zu werden. Das erkennt man daran, daß sie aus recht weichem Plastik gefertigt sind und zwischen der Aufnahme für den Sensor in der Mitte und den Klebeflächen an den Seiten Knicke sind. Der Halter wird eingepaßt und provisorisch befestigt, die Klebeflächen zurückgeklappt, Kleber darunter gegeben, die Klebeflächen zurückgeklappt und fest an den Stoßfänger gedrückt. Meine vier PLA-Halter kamen mit Klebeband. Sie waren auch definitiv zur Montage mit diesem Klebeband vorgesehen. Die Halter sind aus einem harten Plastik, das sich nicht biegen läßt, um Kleber darunter zu verteilen.

      Ich war mir unsicher, ob ich die PLA-Halter mit dem Klebeband befestigen oder dieses abmachen und stattdessen Kleber verwenden soll. Beides entspricht nicht der Reparaturanleitung, die ja vom Verschweißen ausgeht. Der große Unterschied zwischen Klebeband und Kleber ist, daß das Klebeband sehr dick ist und einen knappen Millimeter aufträgt. Wenn man dieses verwendet, sitzen Halter und Sensor also einen Millimeter tiefer innen als mit Kleber. Ich habe die Sensorenhalter probeweise in die Stoßfänger gesteckt und bin zu dem Schluß gekommen, daß sie mit dem Klebeband zu tief sitzen. Das war ein Fehler. Ja, die Sensorenhalter saßen etwas tief aber nachdem ich sie beim eigentlichen Festkleben mit viel mehr Druck eingepreßt habe, sind sie weiter vorgekommen. Nachdem ich das Klebeband entfernt und durch Kleber ersetzt hatte, gucken meine PLA-Sensorenhalter jetzt etwa einen Drittelmillimeter aus den Stoßfängern heraus. Der Funktion sollte dies in keinster Weise schaden, aber es ist natürlich eine weitere kleine optische Macke. Die PLA-Halter sind übrigens das einzige Element dieser Nachrüstung, das nicht wie vorgesehen geklappt hat und optisch nicht perfekt ist: Meine Sensorenhalter sind nicht perfekt lackiert, sind um einen Millimeter kleiner geschnitzt und sitzen ein wenig zu weit außen.

      Die Stoßfänger sind aus PP/PE, einem Kunststoff, der sich auf Grund seiner niedrigen Oberflächenenergie nur sehr schwer kleben läßt. Die bekannte Lösung ist Alkylcyanacrylat (Sekundenkleber oder entsprechender Industriekleber) samt Haftvermittler. Auch die Reparaturanleitung verweist auf so eine Kombination. Ich habe jedoch einen Kleber gefunden, der direkt für PP/PE formuliert ist und keinen Haftvermittler braucht, 2Construct Energetic. Es ist ein Zweikomponentenkleber, bei dem sich die beiden Bestandteile in einer Mischdüse miteinander vermengen. Weil der Kleber auch in der Düse aushärtet, ist diese nur einmal verwendbar. Die Kartusche wurde mit fünf Mischdüsen ausgeliefert. Der Kleber hat eine Topfzeit von fünf Minuten. Einen Halter festzukleben dauert maximal ein paar Minuten, ich konnte also immer zum nächsten wechseln ehe der Kleber in der Düse eingetrocknet war. So habe ich jeweils mit einer Mischdüse sechs Halter in einem Stoßfänger am Stück eingeklebt. Die Topfzeit fand ich ideal, weil ich die Position der Halter beim Kleben immer noch ein wenig justiert habe. Ich befürchte, bei Sekundenkleber der wirklich in Sekunden fest wird hätte ich sie nicht so sauber positioniert bekommen. Die Kleberkartusche hat 21,84€ gekostet. Weil der Kleber im Verhältnis 10:1 gemischt wird, wird eine spezielle Mischpistole benötigt. Diese gibt es unter anderem im Dentalbedarf, weil damit auch das Material für Zahnfüllungen gemischt wird. Ich habe bei AliExpress eine für 4,47€ abzüglich 0,30€ Cashback bekommen (in USD bezahlt).
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    • Teil 6

      Die Halter müssen genau passend zu den Löchern ausgerichtet und nach dem Auftragen des Klebers festgedrückt werden. VW hat hierfür spezielle Andrückwerkzeuge samt Zentrierdorn, VAS 6614/7. Weil ich kein teures Spezialwerkzeug kaufen wollte, habe ich mir eine andere Lösung überlegt: Ich habe kleine Schraubzwingen für Laubsägearbeiten gekauft. Diese sind so klein, daß sich zwei von ihnen in ein 18,2mm-Loch stecken lassen. Jeder Sensorenhalter hat in der Mitte eine Aufnahme für den Sensor. Diese hat zwei Einbuchtungen. In eine paßt später der Anschluß des Sensors, in die gegenüberliegende eine Nase, die den Sensor richtig ausrichtet und auch unterschiedlich geformt ist, so daß man PDC-Sensoren nicht versehentlich in einen PLA-Halter steckt und umgekehrt. Die Schraubzwingen lassen sich nacheinander einsetzen, indem man sie jeweils ganz öffnet, in eine der Einbuchtungen steckt und dann in das Loch kippt. Weil ich jeweils die sechs Halter in einem Stoßfänger auf einmal montiert habe, brauchte ich 12 Schraubzwingen. Diese haben mich insgesamt 17,70€ gekostet.

      Auf der Außenseite des Stoßfängers habe ich den Druck bei festgezogener Schraubzwinge mit einem Stück dünner MDF-Platte verteilt, in das ich ein passendes Loch mit den Schraublochstanzen gemacht hatte. Die Platte war die Rückseite eines alten Bilderrahmens, den ich eh wegwerfen wollte, hat mich also nichts gekostet. Vor dem Kleben müssen die Klebestellen gereinigt und fettfrei gemacht werden. Auch hier hat sich eine kostenlose Lösung gefunden: Ich hatte noch einige abgelaufene Alkoholtupfer zum Desinfizieren von Injektionsstellen.

      Damit war alles fürs Anbringen der Sensorenhalter beisammen: Ich habe bei jedem Stoßfänger jeweils die Führungslöcher gebohrt, die endgültigen Löcher gestanzt, die Klebestellen gereinigt, die Sensorenhalter innen und MDF-Platten außen angelegt und locker mit Schraubzwingen miteinander verbunden. Zwischen Sensorenhaltern und Stoßfänger blieben ein paar Millimeter Platz, um Kleber einbringen zu können. Ich bin dann die Halter nacheinander durchgegangen, habe Kleber aufgetragen, den Halter ausgerichtet und mit den Schraubzwingen arretiert. Der Kleber war nach einer Stunde gut fest, ich habe die Schraubzwingen nach einigen Stunden entfernt und mit den Stoßfängern nach 24 Stunden weiter gearbeitet. Teilweise hat überschüssiger Kleber die Schraubzwingen mit festgeklebt, diese ließen sich aber mit dem Cutter lösen.

      Wichtig ist, daß kein Kleber in die Nähe des Lochs kommt und auf die sichtbare Außenseite des Stoßfängers gerät, wo er dann als häßliche Nase aushärtet. Mir ist dies leider bei den PLA-Haltern passiert. Diese waren wie oben erwähnt ja eigentlich gar nicht für Montage mit Klever vorgesehen. Bei den anderen Haltern sorgt der Knick zwischen Sensoraufnahme und Klebeflächen nicht nur dafür, daß sich letztere zum Kleber auftragen zurückbiegen lassen. Er kann auch ein wenig überschüssigen Kleber aufnehmen. Bei den PLA-Haltern gibt es so einen Knick nicht und es ist beim Festziehen der Schraubzwingen etwas Kleber nach außen gelangt. Zum Glück hat dieser kaum mit dem Originallack des Stoßfängers reagiert und ließ sich abwischen. Der Lack mit dem ich die PLA-Halter lackiert hatte dagegen wurde vom Lösungsmittel im Kleber angegriffen, wodurch sich unlackierte Stellen ergaben, die ich nacharbeiten mußte. Hier wären weniger Kleber, sorgfältigeres Arbeiten und vor allem Vertrauen in das von VW nicht ohne Grund angebrachte Klebeband von Vorteil gewesen.

      Weil meine Lösung mit den zwei Schraubzwingen keinen Zentrierdorn umfaßt, mußte ich die Halter von Hand genau mittig auf den Löchern im Stoßfänger ausrichten. Bei den meisten ist mir dies sehr gut gelungen. Nur ein Halter war versetzt, so daß der PDC-Sensor einen guten Millimeter zu hoch saß. Dadurch gab es einen gewissen Druck auf den Sensor, sich zu neigen und mit der Zeit immer weiter nach oben zu schauen. Mir ist beim Einbau des hinteren Stoßfängers außerdem aufgefallen, daß ich die beiden PLA-Halter links und rechts vertauscht hatte. Das hätte mir schon früher auffallen können, denn die Anschlüsse der Sensoren zeigten damit ohne triftigen Grund nach oben, weg von allen anderen Sensoren. Die Halterungen für den Stoßfänger haben Aussparungen für die PLA-Sensoren - und dort paßten diese dank der falsch montierten Halter natürlich nicht hinein. Ich habe kurzerhand die beiden PLA-Sensorenhalter, und bei dieser Gelegenheit auch den einen PDC-Sensorenhalter, der nicht ganz richtig ausgerichtet war, noch einmal abgemacht und neu festgeklebt, wofür ich die dritte Mischdüse verwenden mußte. Ich habe viel mit Cutter und Schraubendrehern gekämpft und gehebelt, um die Halter abzubekommen. Ich kann also bestätigen, daß der Kleber sehr gut hält. Weil der Stoßfänger bereits am Auto lag, habe ich diesmal bei ca. 0° geklebt. Selbst bei dieser Temperatur war der Kleber schnell fest. Ich habe nach nur einer Stunde die Schraubzwingen entfernt, weil ich den Stoßfänger montieren wollte, das Auto dann allerdings ein paar Tage stehen lassen, damit der Kleber aushärten kann. Es herrschten auch zwischendurch tagsüber bereits wieder +10°. Ich habe diesmal die beiden PLA-Sensoren weniger tief eingedrückt, so daß sie außen am Stoßfänger nicht hervorstehen. Auf den Bildern sieht man, daß ich beim Anbringen der PLA-Sensoren in die MDF-Platten 26mm-Löcher gebohrt habe. Dadurch konnten die Halter sich aus dem Stoßfänger heraus ein Stück in die MDF-Platten drücken. Bei der Korrektur habe ich MDF-Platten mit 18,2mm-Löchern verwendet. Hierdurch wurden die Halter von den MDF-Platten zusätzlich daran gehindert, zu weit nach außen zu rutschen.

      Vor der Montage habe ich natürlich die Sensoren verkabelt. Mir ist aufgefallen, daß die Kabel für den vorderen und hinteren Stoßfänger doch nicht ganz identisch sind. Sie sind zwar gleich aufgebaut, die Stecker für die beiden PLA-Sensoren sind aber etwas anders, denn die Nasen der Sensoren sind codiert, damit man die vorderen PLA-Sensoren mit den anderen zehn nicht vertauscht. Vor dem Montieren der Stoßfänger habe ich die Kabel mit dem Kabelstrang im Autoinneren verbunden - mehr dazu in einem späteren Bericht. Im Inneren der Stoßfänger habe ich die Kabel mit Kabelbindern befestigt, damit sie sich beim Fahren nicht bewegen und damit kein Zug auf den Anschlüssen der Sensoren ist. Der vordere Stoßfänger hat ja Verstrebungen, an denen sich sehr gut Kabelbinder befestigen lassen. Hinten gibt es so etwas nicht und ich hatte keine Kabelbinder zum Festkleben. Es hat sich an dieser Stelle als großer Vorteil herausgestellt, daß ich hinten die Sensorenhalter mit einem Körbchen zur Kabelbefestigung gekauft habe (der neueste Index hat diese nicht). Ich konnte das Kabel an diesen Körbchen festmachen und so den Zug von den Anschlüssen der Sensoren nehmen. Kabelbinder hatte ich noch zu Hause, habe aber viele von ihnen für die Stoßfänger und das Verlegen der Kabel im Innern verwendet. Ich habe anschließend einen großen Satz bei Lidl im Angebot für 2,09€ nachgekauft. Ich habe ungefähr halb so viele Kabelbinder verwendet, wie dieser Satz enthält. Die Kosten für Kabelbinder belaufen sich damit auf 1€.

      Der Variant ist natürlich länger als die Limousine. Ich hatte den Verkäufer bei AliExpress extra gefragt, ob sein Nachrüstsatz auch für den Variant paßt und er hatte dies bejaht. Wie sich herausstellt, stimmt dies nicht ganz. Beim hinteren Stoßfänger sind die beiden PLA-Sensoren (über dem Radhaus) so weit von den PDC-Sensoren (in der Stirnfläche des Stoßfängers) entfernt, daß die Kabel zu kurz sind. Zu den PLA-Sensoren laufen jeweils drei Adern, die etwa 20 Zentimeter zu kurz sind. Ich habe die Kabel entsprechend verlängert. Weil ich keine Crimpzange habe, habe ich die Kabel kurz vor dem Stecker zum PLA-Sensor durchgeschnitten und hier die Verlängerung eingelötet. Gekauft habe ich hierfür bei einem VW-Autohaus 2m 0,35mm² Leitung für 3,71€ und 1m Schrumpfschlauch für 1,74€. Eine Rolle Gewebeband zum Umwickeln des Kabels hätte mich dort 11,90€ gekostet, ich habe sie aber nebenan bei Obi für 1,89€ gekauft. Ich hätte diese Teile wahrscheinlich ein paar Cent billiger kriegen können, aber mein Auto stand ohne Stoßfänger vor dem Haus und das VW-Autohaus hatte Kabel und Schrumpfschlauch lagernd.

      Die bisherigen Kosten für den Nachrüstsatz von AliExpress und alle weiteren Teile lag bisher bei 258,18€. Jetzt kamen hinzu (ohne den Stoßfängerhalter, den ich nur ausgetauscht habe, weil ich durch Unachtsamkeit einen Clip abgebrochen habe):
      Pinsel0,87€
      zwei Schraublochstanzen44,90€
      Kleber21,84€
      Mischpistole4,17€
      12 Schraubzwingen17,70€
      Kabelbinder1,00€
      2m Kabel3,71€
      1m Schrumpfschlauch1,74€
      Gewebeband1,89€
      Summe97,82€

      Die gesamten Projektkosten bisher sind also 356,00€.
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